Inklusive Checkliste für Ihren erfolgreichen Webseiten Relaunch
In den letzten Jahren mehrten sich bei uns Kundenanfragen von „Relaunch geschädigten“ Unternehmen. Diese hatten bei ihren neuen Webseiten die Struktur verändert, sehr viel Wert auf Design und Usability gelegt aber die SEO-Aspekte außer acht gelassen. So kam es zu Umsatzeinbrüchen, die oft nur schwer abzufedern waren.

Webseiten Relaunch ohne Berücksichtigung der SEO-Aspekte
Haben Sie sich vorgenommen, den Relaunch Ihrer Webseite selbst zu betreuen? Dann finden Sie hier 11 SEO-Tipps (angereichert mit unseren Erfahrungen) und eine Checkliste für den Relaunch Ihrer Webseite zum Download.
1. Backup der alten Webseite erstellen
Sichern Sie Ihre alte Webseite, so dass noch einmal auf sie zurückgegriffen werden kann! Wir mussten diesen drastischen Schritt des Relaunches der alten Webseite noch nicht gehen, aber es ist immer besser ein Sicherheitsnetz zu spannen, denn Sie werden gleich sehen, was alles zu beachten ist – und damit auch schief gehen kann.
2. Indexierung durch Suchmaschinen verhindern – die Webseite „verstecken“
Die Entwicklung der neuen Webseite sollte in einer abgeschirmten Umgebung erfolgen, d. h. Suchmaschinen sollten die neue Webseite nicht indexieren („finden“) dürfen.
Wenn dieser Punkt nicht beachtet wird, kann es u. a. zu Problemen mit Duplicate Content kommen, da sowohl die alte als auch die neue Webseite (und diese vermutlich auf einer Test-Domain) mit ähnlichen Inhalten online sind.
Möglichkeiten die Indexierung durch Suchmaschinen zu unterbinden:
- in der robots.txt
- im Robots Meta Tag – diesen auf „noindex“ setzen
- Zusätzlich empfehlen wir einen Passwortschutz in der htaccess einzurichten..
3. Neue Webseiten-Struktur
Ein Relaunch wird häufig genutzt um die Struktur einer Webseite den aktuellen Produkten oder Services anzupassen.
3.1. URL der Seiten
Dadurch ändert sich in der Regel auch die URL der einzelnen Seiten einer Webseite. So wird z. B.
- Alte URL: www.domain.de/bildschirme
- Neue URL: www.domain.de/bildschirme/bildschirme-21-zoll
Um einen fließenden Übergang von der alten zur neuen Webseite zu gewährleisten ist es wichtig eine Liste zu erstellen, mit einer Übersicht über alle alten URLs und die entsprechenden neuen URLs. Dabei ist zu berücksichtigen:
- ob sich eine URL ändert
- ob eine URL entfallen wird
Im Anschluss wird entschieden, für welche URLs 301 Weiterleitungen (Permanent Redirects 301) in der htaccess eingerichtet werden. Diese Redirects sollten für alle wichtigen URLs vorgenommen werden.
Sollten viele URLs entfallen und sich keine hierarchisch übergeordneten Seiten Ihrer Webseite für Redirects anbieten, ist eine sehr nutzerfreundliche 404-Fehler-Seite einzurichten. Eine 404-Fehler-Seite gehört zu jeder vollständigen Webseite, aber nach einem Relaunch ist sie besonders wichtig, denn sie wird im Browser angezeigt, wenn es die aufgerufene URL auf Ihrer Webseite nicht mehr gibt.
3.2. Umzug der Bilder und Medien
Auch die „Adressen“, also die URL der Medien können sich ändern. Hier ist es wichtig die korrekte Einbindung in die neuen Seiten zu prüfen:
- Bilder prüfen
- PDF prüfen
- Videos prüfen …
4. Interne Verlinkung
Die Verlinkungen der Seiten einer Webseite untereinander werden als interne Verlinkungen bezeichnet. Sie finden interne Verlinkungen in der Navigation/Menü, als Text- und Bildlinks in Ihrer Webseite. Falls Sie eine sogenannte HTML-Sitemap auf Ihrer Webseite haben, sind auch hier die Verlinkungen anzupassen.
Auch wenn Sie, wie im Punkt 3 beschrieben 301 Redirects eingerichtet haben, sollten die internen Verlinkungen sorgfältig geprüft werden. Diese Prüfung können Sie manuell durchführen oder mit Tools wie z. B. dem kostenlosen brokenlinkcheck.com (bis 500 URLs kostenlos):
5. Backlinks
Backlinks sind Rückverlinkungen also Links, die von anderen Webseiten auf Ihre Webseite verweisen. Diese Backlinks wurden oft über Jahre aufgebaut, durch Ihr Engagement, Ihre Netzwerke, Partnerschaften, Berufsverbände etc.
Wertvolle Backlinks sind immer noch ein wichtiges Ranking-Feature für die Suchmaschinen und daher ist es wichtig, dass Sie sich möglichst alle Backlinks erhalten. Mit den 301 Redirects aus Punkt 3 gehen Sie einen ersten Schritt. Für alle wichtigen Backlinks empfehlen wir das Sie:
- Eintragungen in Verbänden/Social Media Kanälen etc. selbst ändern.
- Aktiv jeden informieren, der auf Ihre Webseite verlinkt hat und um eine Verlinkung auf die aktuellen Inhalte bitten.
6. Umzug der Analyse-Codes
Alle Codes der alten Webseite sollten kurz vor dem Relaunch in die neue Webseite eingebunden werden:
- Google Analytics – Hier insbesondere auf die Ziel-Definitionen und Remarketing-Listen achten, wenn Sie mit diesen bereits arbeiten.
- Google Search Console
- Verknüpfung zum Google Author -Publisher Tag
- Google AdWords – Hier insbesondere auf Conversion Tracking und Remarketing Codes achten.
7. HTML prüfen
Wichtig ist zu diesem Zeitpunkt auch, dass überflüssige Codes die noch aus der Entwicklung stammen, entfernt werden. Also bitte den Quellcode noch einmal prüfen z. B. auf Kommentare und Anmerkungen. Wir haben während unserer Überprüfungen Gedichte und lustige Bemerkungen gefunden, die während der Entwicklung vielleicht die Stimmung aufhellten, aber auf der Webseite nichts zu suchen haben.
Launch der neuen Webseite
- Prüfen Sie, ob alle CSS, Javascript Dateien und Medien in der neuen Umgebung geladen werden.
- robots.txt ändern
- Robots Meta Tag auf „index“ setzen
Sobald die Webseite online verfügbar ist empfehlen wir, die Seiten der Webseite mit dem W3C Validator zu prüfen (Denn Sie haben sicher einen W3C validen HTML Code in Auftrag gegeben um sicher zu stellen, dass Ihre neue Webseite fehlerfrei funktioniert.):
8. SEO On-Page-Optimierung
Ihre alte Webseite war bereits für die Suchmaschinen optimiert? Dann ist es wichtig zu prüfen, ob die Meta-Daten übernommen wurden z. B.:
- Title und
- Description.
Einen sehr guten Einblick in die Meta-Daten, Überschriften und URL Ihrer Webseite bietet das bis zu 500 URLs kostenlose Tool Screaming Frog SEO Spider:
9. Testen der neuen Webseite
Jetzt ist Ihre neue Webseite online und nun beginnt das Testen:
- Darstellungs- und Funktionstests in allen gängigen Browsern
- Darstellungs- und Funktionstests auf allen gängigen Endgeräten (Darstellung auf mobilen Geräten, Einstellungen im Responsive Design)
- Formulare ausfüllen, senden und Empfang prüfen
- Bestellprozesse prüfen
10. Anmelden der neuen Webseite
Melden Sie Ihre Webseite in der Google Search Console an. Falls Sie diese bereits nutzen, können Sie bei einem Domainwechsel die Funktion: „Adressänderung der Domain“ verwenden.
Sie können hier wie folgt vorgehen:
- Die Seiten der Webseite über „Google Search Console/Crawling/Abruf wie durch Google“ anmelden.
- Reichen Sie die Sitemap.xml ein unter „Google Search Console/Crawling/Sitemaps“.
- Testen Sie Ihren robots.txt unter „Google Search Console/Crawling/robots.txt – Tester“.
11. Monitoring/Kontrolle nach dem Relaunch
Ihre Webseite wurde gelauncht, Sie haben sie getestet, die Codes geprüft und die Seiten angemeldet. Dann ist es an der Zeit sich einen Überblick über die Daten zu verschaffen.
Wenn Sie Google Analytics oder PIWIK und die Search Console nutzen ist dies relativ einfach. Sehen Sie sich hier insbesondere an:
- Die Ladegeschwindigkeit der Webseite.
- Wie viele Anrufe/abgeschickte Formulare gab es nach dem Relaunch?
- Wurden mehr Besucher erreicht?
- Hat sich das Ranking in den Suchmaschinen verändert?
- Prüfen Sie auch die Error Logs der Server.
Wir empfehlen Ihnen in den 14 Tagen nach dem Relaunch diese Daten täglich und danach in einem zeitlich größeren Abstand zu prüfen. Dies ist natürlich abhängig von der Größe der Webseite. So sollte eine tägliche Kontrolle bei größeren Webseiten über einen längeren Zeitraum erfolgen.
Fazit
Das Ziel eines Relaunchs ist neben einem moderneren Webauftritt:
- bessere Usability
- höheres Ranking
- mehr Kunden – mehr Umsatz
Haben Sie mit Ihrem Relaunch Ihr Ziel erreicht? Falls nicht, wäre es sicher interessant mit uns ins Gespräch zu kommen: +49 (0)30 440 131 04